Am 11. April 2019 verleiht das Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung zum zweiten Mal den Hartmut-Häußermann-Preis „Soziale Stadt“. Die Veranstaltung findet um 14:30 Uhr im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Prof. Mario L. Small von der Harvard University zeigt in seinem Vortrag, wie sich soziale Netzwerke bilden und welche Rolle Schulen, Büros, Kirchen und andere Organisationen, die wir im städtischen Alltag nutzen, dabei spielen. Anschließend stellen die AbsolventInnen aller Berliner Universitäten ihre Bachelor- und Masterarbeiten im Bereich der Stadtforschung vor. Weitere Informationen zum Programm findet Ihr hier: Link zum Hartmut-Häußermann-Preis.
Wie wichtig soziale Netzwerke und Kooperationen mit Schulen, Büros, Kirchen und andere Organisationen sind, haben wir von der Obdachlosen-Uni Berlin in den vergangenen Jahren lernen dürfen. Zur Verteilung unserer Programme nutzen wir soziale und persönliche Netzwerke. Ihr glaubt nicht, wie aktiv Obdachlose teilweise Smartphones und Internet nutzen. Es gibt zig Facebook-Gruppen von und für Obdachlose, allein in Berlin. Es gibt regen Austausch auf Twitter und Co., es gibt spezielle Apps etc. pp. Es gibt sogar demnächst ein eigenes Forschungsprojekt hierzu. Das genaue Forschungsdesign möchte ich an dieser Stelle noch nicht offenbaren.
Von "Greater Change", wahrscheinlich gut gemeint, aber stark in die Kritik geraten (vgl. z. B. Link zu Future-Zone-Artikel) bis MOKLI-Help, der Hilfefinder für Straßenkinder (vgl. Link zur Website von Mokli-Voice) werden nach und nach Apps für Obdachlose auf den Markt geschmissen.
Facebook-Gruppen heißen "Spenden für Berliner Obdachlose", "Schlafsack-Patenschaft für Obdachlose (Berlin)", aber auch allgemeiner gefasst, wie "Zu verschenken in Berlin", also nicht speziell für die Zielgruppe, aber dennoch gut für die Zielgruppe nutzbar. Aber letztendlich sind auch Facebook-Gruppen, wie "Wandern in Berlin und Umgebung" relevant, um vielleicht Berber-Touren mit obdachlosen und ehemals obdachlosen Berbern zu unternehmen. Warum eigentlich nicht...? Auch die Facebook-Gruppe "Fotografieren lernen in Berlin und Brandenburg" oder "singen lernen in Berlin" könnte ergiebig sein, um Foto- und Singkurse mit Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Obdachlosen-Uni zu starten.
Nun zu der Rolle von Schulen, Kirchen und andere Organisationen: Aber hallo! Wir von der Obdachlosen-Uni waren schon in Sekundärschulen in Schöneberg und Lichtenberg unterwegs, wir dürfen in der Beuth-Hochschule in Berlin-Wedding Studierende begleiten und sie fit machen im Umgang mit Obdachlosen (die dort in der Hochschule auftauchen und plötzlich muss man damit umgehen), wir kooperieren mit der Alice-Salomon-Hochschule (vgl. z. B. Link zur entsprechenden Kooperation) und mit der Katholischen Hochschule (vgl. z. B. Link zur entsprechenden Kooperation), arbeiten zusammen mit der Kinder-Uni (vgl. Link zur entsprechenden Kooperation) etc. pp. und einmal hat ein waschechter Professor von Humboldt-Uni einen Vortrag zum "Umgang mit Asozialen im Nationalsozialismus" (vgl. Link zur entsprechenden Kooperation) bei gehalten. Was "bei uns" heißt, wisst Ihr, oder? "Bei uns" heißt, in den Räumen von Wohnungslosen-Einrichtungen, die so nett sind, uns Räume zu bereit zu stellen für Kurse, Kurse, Kurse. Jippiejeahjah!
Mal sehen, wann wir den Hartmut-Häußermann-Preis bekommen ;)
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